Mittwoch, 22. Januar 2025
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Es geht was

München im Delirium. 170 000 Schotten hatten zum Sturm auf die Münchner Biervorräte geblasen. Sie taten, was sie konnten, doch auch ihnen ist das Unmögliche nicht gelungen. Die Stadt leer zu trinken. Das schafft keiner. Beim Bordbistro im ICE am frühen Morgen hatten sie leichteres Spiel. Schon nach zwei Stunden gab es nur noch Cola im fahrenden Zug. Doch das waren Kleinigkeiten am ersten Tag der Fußball-Europameisterschaft, der bei genauem Hinsehen vor allem eines gezeigt hat: Deutschland ist besser, als es von den ewigen Pessimisten gemacht wird. Die Nationalmannschaft: mutig und erfolgreich. Die Münchner Gastronomie: Bestens organisiert, hat viel in Personal investiert und den verdienten Lohn eingefahren. Die Bahn: Lieferte das Erwartete, nämlich Verspätungen im Halbstundenbereich, und doch war da Licht am Ende des Boßlertunnels zwischen Kirchheim/Teck und Ulm. Zum ersten Mal durfte der Bayern- und Fußballbeauftragte dieser Zeitung über die neu gebaute Filstalbrücke rauschen. Die Fahrt über das spektakuläre Bauwerk war kurz, doch sie hat bewiesen, dass noch längst nicht alles verloren ist zwischen Sylt und Garmisch. In Deutschland geht was. Jetzt müssen wir nur noch Fußball-Europameister werden. Das wäre schön.

MICHEL

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