Endlich ist wieder Draußenzeit! Fleißige Hände schnappen sich Schaufeln und Eimer, um zu gärtnern. Graben Beete um, entfernen Unkraut, setzen Frühblüher. Wäre da nicht das Drama mit den Regenwürmern. In 0,3 Kubikmetern Erdreich befinden sich je 100 Käfer- und Zweiflüglerlarven, 80 Regenwürmer und je 50 Schnecken, Spinnen und Asseln. Die Gefahr, eines dieser kleinen Lebewesen mit dem Spaten zu vernichten, ist groß. Manche empfehlen die Grabegabel. Als ob Aufspießen angenehmer als Vierteilen wäre. Und während die Gärtner tapfer mit ihren Grabegabeln in den Boden stechen, stellt sich die Frage: Sollten wir nicht eine ‚Regenwurm-Rettungsaktion‘ organisieren? Vielleicht mit Schildern: ‚Bitte nicht auf mich treten!‘ Denn bei all der Gartenschönheit darf man nicht vergessen: Wer in die Erde sticht, muss mit den kleinen Bewohnern rechnen. Und wer weiß, vielleicht sind diese Würmer die wahren Landschaftsarchitekten – immerhin halten sie den Boden locker, damit wir nicht nur Unkraut, sondern auch den Humor nicht verlieren! Angelika Tiefenbacher
Gärtnern mit Bedacht
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